Sonntag, 30. Dezember 2007

Jahresendzeithass

Nu is auch Silvester irgendwie. Mein persönlich am meisten gehasster Tag im Jahr. Da sind mir sogar so Knackwurst-Tage wie Valentinstag oder Muttitach noch irgendwie lieber. Also morgen isses wieder so weit. Dem nich genuch wird zu Hause in der Schanze schon mal sämtliches Geböller auf Lautstärke und Explosionstauglichkeit überprüft und im Akkord gezündet. Kurz darauf hört man meist pubertäres Lachen. Mir ist das alles total suspekt. Am liebsten hab ich ja das spanische Silvester. Die Kollegen fressen Punkt 12 einfach ein paar überteuerte Trauben und gehen nach Hause. Kein Böller, kein Feierzwang und auch kein "Also letztes Jahr haben wir eine Barkasse gebucht und Roger Cicero engagiert, der uns Punkt 12 ein ganz tolles Neujahrständchen brachte...". Seit zwei Wochen höre ich mir die Frage: "Und was macht ihr zu Silvester an..." und in den nächsten zwei Wochen gilt es noch eine möglichst dämliche Antwort auf "Und was habt ihr zu Silvester gemacht...", zu finden. Und noch für alle die mir 2007 einen "Guten Rutsch" gewünscht haben: Es warn fürn Arsch. Nächstes Mal wünsch ihr mir statt beknackter Wünsche zum Hassfest Tankgutscheine oder Champagner. Guten Rutsch.

Freitag, 21. Dezember 2007

Mausemaunamea

Es scheint als hätten wir die letzte Hausmaus erfolgreich vergiftet. Wie ich das arme Tier da so mausetot liegen sah, wurde ich doch sehr traurig. Sie machte ja schließlich auch nur ihren Job. Ich guckte mir das kleine Mäuschen dann noch minutenlang an. Die kleinen Pfötchen, die Knopfaugen und die Minizähne, die wegen starkem Überbiss deutlich sichtbar waren. Ich entschuldigte mich dann noch posthum für die entstandenen Unannehmlichkeiten und begrub sie per Klospülung. Tat mir wirklich leid das Ganze.

Donnerstag, 20. Dezember 2007

Pfannkuchen

Heute neue Macke festgestellt. Für die Silvester-Party bei Freundeskollegennachbarn sollen Freund und ich diese runden gefüllten Fettdinger mitbringen. Zu Hause heißen die Teile "Pfannkuchen". In Hamburg Berliner. Als ich diese heute für den 31. vorbestellen wollte, kam mir das Wort "Berliner" nicht über die Lippen. Ich weigere mich die so zu nennen! Also zeigte ich auf die Geräte und sagte: "Diese da vorbestellen!" "Berliner, meinen Sie?" "Ja, ja", sagte ich noch und verließ den Laden.

Montag, 10. Dezember 2007

Gähn-Defekt

Wann immer ich in letzter Zeit versuche, herzhaft zu gähnen wird immer nur ein halber Gähner draus. Also so ein abgebrochener und unvollendeter wie Schwarzwälder Kirschtorte ohne Kirschen. Wieso geht´n das nicht mehr? Mach ich was falsch? Kann man das wieder lernen?

Freitag, 7. Dezember 2007

Henkersmahlzeit

Freund ist der netteste Mensch den ich kenne. Der seit zwei Tagen mitwohnenden Hausmaus tat er nicht irgendwas als Fresschen in die Mausefalle. Er schnitt ein Stück feinen Tete-de-Moine-Käse ab und überlegte sogar noch, ihn mit Feigensenf zu bestreichen.

Dienstag, 4. Dezember 2007

Hackts?

Das neue iphone von Freund ist zwar optisch eine Granate, weist aber durch und durch Bugs auf, die das Gerät gern und für lange Zeit abstürzen lassen. Da im Netz nur Hackcodes, Zwielichtiges und Abstruses zur Reparatur zu finden wahr, rief Freund heute die offizielle Hotline an. Nachdem die gute Frau eine halbe Stunde vom Pferd erzählt hatte und absolut nichts Brauchbares riet, fiel ihr noch ein, dass sie die Allerwichtigste aller iphone-Wiederbelebungsfragen noch gar nicht gestellt hatte:

"Telefonieren Sie gerade mit dem Gerät?"

Hahahahahahaha.

Montag, 3. Dezember 2007

Die Königin von Saba

Am Samstag gönnte sich das Maunameachen eine feine Kosmetik-Behandlung. 90 Minuten hing ich also wie die Königin von Saba im Sesselchen und ließ mir Peelings, Masken und Öle in die gestresste Haut einmassieren. Am Ende sollte es auch noch ein Tages-Make-Up geben. Für dieses wurde mir Frau Hüstel zugeteilt. Die hieß übrigens wirklich so. Ihr wisst, ich scherze nie. Frau Hüstel war sehr aufgeregt. Sie begann mit den Worten: "Darf ich Ihnen mal hier so diesen neuen Duft zeigen?", und präsentierte einen kitschigen Flakon im Diamantendesign. Die Königin von Saba antwortete: "Nö. Ich hab da so meinen Lieblingsduft. Dabei bleibt es auch." Frau Hüstel sprühte trotzdem. Die Königin von Saba würgte. Ein Duft so widerlich wie Zuckerwatte. "Nee", sagte ich. "Da bin ich nich dabei." Frau Hüstel legte dann mit ihren Zuckerwatte-Parfüm-Händen Make-Up auf, fortwährend fragend ob mir denn jetzt das oder jenes gefiele. Als ich zum hellblauen Lidschatten meine absolute Abneigung kund tat, wurde sie noch nervöser. Ihre Hand zitterte und so übernahm ich kurzerhand die Mascara-Arie selbst. Was sie weiter verunsicherte. Frau Hüstel war jetzt ein Nervenbündel. Kreidebleich und mit dünnen Lippen schminkte sie weiter. Die Königin von Saba reklamierte dann noch die Unnatürlichkeit des Rouges und bedankte sich dann. Frau Hüstel allerdings wollte noch eins los werden: "Sie können ruhig sagen, wenn es Ihnen nicht gefallen hat." Ich sagte: "Naja, ging so...". Als ich mich nochmal umdrehte, wurde Frau Hüstel von einer Kollegin getröstet. Muss mir das jetzt leid tun? Es gibt wesentlich schlimmere Kundinnen als die Königin von Saba.

Samstag, 1. Dezember 2007

Liebe geht durch den Magen

Eines meiner absoluten K.O.-Rezepte ist Süßkartoffelsuppe mit Ingwer, Kokosmilch, gebratenen Garnelen, Apfelcroutons und frischem Koriander. Alle mögen dieses Spitzengericht und auch Freund schätzt diese Suppe sehr. Mein heutiges Süppchen quittierte er mit dem schönsten je formulierten Essenskompliment:

"Ich empfinde dein Essen als nonverbalen Heiratsantrag."